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Beitrag zum Thema Wissenswertes
Walfang
Der Walfang
Jener Zeitgeist vom Mord im Ozean. Ein Tod der seines gleichen sucht. Vermutlich begann der Walfang schon vor etwa 7100 Jahren in Asien. Funde von Walknochen belegen dies. Zu jener Zeit diente der Fang und das Töten von Walen allerdings der Ernährung. Die Boote und Werkzeuge waren primitiv. Der Tod hielt sich in Grenzen. Ab dem 18. Jahrhundert begann allerdings die große kommerzielle Jagd im Nordmeer. Ab hier ging es nur noch um Profit. Das große Schlachten begann. Die heutige Idylle ist trügerisch. Die Menschen denken an Romantik, wenn Sie die alten Häuser jener Seefahrer erblicken. Oft ist hier das gesamte Haus mit Walknochen verziert. Ganze Walzähne vom Pottwal markieren den Eingang jener alten Katen. Solche Walkaten finden sich heute auch noch in Deutschland entlang der Nordseeküste. Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch hierzulande in Europa finden sich solche Häuser am Atlantik. Diese Zeit des großen Walfang, war allerdings alles andere als eine zivilisierte Welt. Diese Zeit war grausam und schrecklich und teils bitter voller Armut.

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Mit Beginn jener Zeit im 18. Jahrhundert wurden ganze Flotten gebaut. Die Bestände in den Weltmeeren nahmen über mehr wie 90% ab in nur 230 Jahren. Der Reichtum und die Gier lockten jene Seefahrer über Jahre von der Heimat weg. Viele dieser Walfangschiffe kehrten nie zurück. Gut 50% der Besatzung gingen oft verloren. Der Tod lauerte überall. Krankheiten wie Skorbut rafften oft ganze Schiffe dahin. Der weit größte Teil allerdings starb beim eigentlichen Walfang. Gut jedes vierte Beiboot riss der Wal in die Tiefe oder aber zertrümmerte dies. Oft dauerte der Kampf um Stunden. Manche Schiffe sanken auch an Riffen. Später kam die Piraterie dazu. Aber warum heuerten hier Männer oder gar echte Walfänger an? Die Antwort ist einfach. In jener Zeit herrschte bittere Armut. Oft war man dem Tod so oder so geweiht. Viele Seeleute wurden auch verschleppt. Sie wurden in Kneipen mit billigem Fusel abgefüllt und dann an Bord geschleppt. Dies geschah in der Nacht bevor die Walfangschiffe ausliefen. Solche Erzählungen, Zeichnungen, und Relikte finden sich auch heute noch in vielen kleinen englischen Küstenstädten. Oder in Orten mit Walfangvergangenheit in Kanada oder Neufundland. Hier lebten ganze Dörfer vom Walfang oder der Seekohle. Auch heute gibt es die Sea Köhler noch. Sie suchen an englischen Atlantikstränden nach angeschwemmter Kohle und verkaufen diese am Straßenrand zum heizen und kochen. Der Walfang ist hier heute verboten. Übrigens gab es den kühnen Harpunier von Mobby Dick oder ähnlich nie. Die Seeleute aus dieser Zeit, waren schmächtig und voller Hunger. Männer oft kaum größer wie 1.60 Meter. Arme und Beine aus dem Knochen vom Wal gab es aber allemal. Nicht aus Abenteuerlust, sondern schlichtweg, weil es kaum Holz an vielen Orten gab. Außerdem ist der Knochen vom Wal gut zu verarbeiten und sehr robust. Das Schicksal eines solchen Seemann endete nicht in der Kajüte von Kapitän Ahab, sondern vielmehr als Bettler in New Bedford.

Nur wenige wurden hierdurch Reich. Meist waren es lediglich die Kapitäne oder eben die Reedereien. Der Wal wurde zu vielerlei verarbeitet. Dies geschah schon an Bord jener Walfangschiffe. Begehrt war der Tran das sogenannte Fischöl. Dieser wurde zu Seife und Lampenöl verarbeitet. Auch creme oder andere Kosmetika wurden hieraus hergestellt. In späteren Jahren wurde auch das Nitroglycerin hier draus gewonnen. Ohne den Wal hätte es manche Kriege nicht gegeben. Auch das begehrte Amber wurde hier gewonnen. Ein Duftstoff der in der Parfumindustrie angewandt wurde. Dies wurde aus dem Riesen Magen des Pottwal gewonnen. Walrat aus dem Kopf der Tiere wurde zu Putzmittel und Schmierstoffen verarbeitet. Das Lampenöl ermöglichte eine dauerhafte Beleuchtung bei Nacht. Ganze Straßenzüge erhielten Straßenbeleuchtung in den Städten. Aber auch bei jener Verarbeitung an Bord wurden viele zu Krüppeln. Verbrührungen waren besonders schlimm. Feuer brach immer wieder aus. Der Zerteilte Wal wurde schon an Bord aufgekocht um das sogenannte Tran auszukochen. Das Fleisch selbst fand kaum einen Abnehmer zu jener Zeit. Meist wurde es über Bord geworfen.

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Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann das Petroleum und weitere Mineralölprodukte erfunden. Der Walfang ging zurück. Zu jener Zeit wurden dann überwiegend nur noch Wale zur Kriegsführung erlegt. Nachdem um 1860 revolutionierte dann eine deutsche Erfindung den Walfang. Eine Harpune war geboren, die an Bord der großen Schiffe stand. Diese Harpune war mit einer Granatspitze versehen. Diese Granate explodierte sobald Sie in den Wal traf. Jene Zeit veränderte alles. Nunmehr war es möglich Wale zu erlegen, ohne große Probleme. Kurze Zeit später wurden die Seile mit Kabeln belegt. Durch diese Kabel floss Strom. Hierdurch wurde der Wal dann zusätzlich betäubt. Das große Sterben in aller Ozeanen begann. Allein in der Zeit um 1930 starben mehr Wale als heutzutage in den Weltmeeren leben. Der Wal, insbesondere die großen Pott und Blauwale aber auch Buckelwale waren vom aussterben bedroht. Um 1930 wurden mehr wie 31000 Pottwale erlegt. Vermutlich liegt die Dunkelziffer bedeutend höher. Selbst Jungtiere wurden nicht verschont. Zu Beginn des 2. Weltkrieg waren große Wale eine Seltenheit. Durch Krieg nahm der Walfang allerdings stark ab. Jahre nach dem Krieg ging der Mord im Ozean allerdings weiter, jedoch lange nicht im Umfang wie die 230 Jahre zuvor. Lebertran für Kinder war eines der wenigen noch gefragten Dinge. Auch gab es in den 60 er und 70 gern schon jede Menge Aufklärung der Bevölkerung keine Produkte vom Wal zu konsumieren.Viele Umweltschutzorganisationen kämpften um ein Walfangverbot und legten kommerziellen Flotten Steine in den Weg. Erst 1986 also 40 Jahre später gelang es dem IWC der Internationalen Walfang Kommission die meisten Länder der Erde dazu zu bewegen, den Walfang gänzlich einzustellen. Die Weltmeere waren fast leer. Diese Ereignis zum Schutz der Wale dürfte Greenpeace in erster Linie zu verdanken sein.

Japan und Norwegen erlegen zwar weiterhin Jährlich einige Riesen aus Tradition, allerdings hält es sich in Grenzen. Der Politische Druck von Außerhalb dürfte zu groß sein. Auch ist der Handel weitestgehend weltweit untersagt mit Walerzeugnissen oder Produkten jeglicher Art. Die Forschung über diese Säuger dem größten Tier überhaupt, steckt immer noch in den Kinderschuhen. Vor einigen Jahren fanden Forscher heraus, das dieser Säuger sich erbitterte Schlachten liefert. Schlachten in der Tiefsee, die sich jeglicher Vorstellung entziehen. Die Riesen der Ozeane tauchen in ungeahnte Tiefen, um Beute zu jagen. Hier treffen Sie auf Riesenkalmare wie in Jules Verne 20 000 Meilen unter dem Meer. Auf den Riesenkraken wie er in der Fabel steht. Ja seit einigen Jahren ist bekannt das es diesen wirklich gibt. In der Tiefsee lauern Ungeheuer jeglicher Art. Über Jahrzehnte suchten Forscher nach der Ursache der großen Narben vieler ausgewachsener Wale. Mythen alter Seefahrer besagten, diese seien vom Kampf mit anderen Walfängern. Später machte man große Haie verantwortlich. Dieses Rätsel ist nunmehr entdeckt. Nunmehr bleibt nur zu hoffen, das die größte Kreatur der Erde weiterhin Ihren Schutz geniest.
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15:45:00 - 28.02.2012
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