Lang ist es her. Die Sommer waren in jedem Fall wärmer, schöner, und besser als jene danach. Jungendliche der 80er haben nun schon vermutlich Ihr halbes Leben hinter sich. Doch vergessen kann man dieses Jahrzehnt wohl nicht. In keinem anderen Jahrzehnt haben sich die Dinge so verändert wie in diesem. Kinder die in den 80ern geboren, kennen nur die Welt von heute. Ja Sie kennen keinen Fernseher mit nur drei Programmen, Sendeschluss gegen Mitternacht oder gar Schwarzweiß. Sie wissen nicht, das Daten für den Computer ua. auf Cassetten gespeichert wurden. MC Donalds war ein Abenteuer, und jeder Burger war in Styropor verpackt. Coca Cola war in Glasflaschen und verfügte über einen Aluschraubverschluß. Die Cola Kisten waren richtig schwer. Ein Kinoerlebnis war der Höhepunkt im Monat. Auch könnte man sich heute Fragen, warum wir eigentlich noch leben. Ein Auto hatte oft keine Gurte, von Airbag und ABS ganz zu schweigen. Eine Klimaanlage war so selten wie ein großer Lottogewinn. Als der Videorecorder kam, war jene Anschaffung ein Erlebnis für Jahre. Eine Finanzierung solchen gab es nicht.
Wir verließen das Haus fast immer zum spielen, oft von morgens vor der Schule bis zum späten Abend. Keiner wusste wo wir waren. Das Handy war so fern als wäre es nie erfunden worden. Wir prügelten uns einander manchmal heftig blau, dies aber war unsere Schuld. Die Schuld wurde nicht woanders oder gar bei anderen gesucht. Auch brauchte man keinen Arzt. Wir gingen auf die Straße und machten jede Menge Unsinn. Wir waren schlau und hielten die Konsequenzen aus. Unsere Eltern kutschierten uns nicht herum, nein wir fuhren viel lieber mit dem BMX Rad herum. Unsere Kleider und Möbel waren voll mit Gift, trotzdem leben wir noch heute. Reinigungsmittel hatten keine Sicherheitsverschlüsse, daher wissen wir, das Pril nicht wirklich giftig ist. Wir hatten keine Angst vor Messer, Feuer und Licht, wir hatten gelernt verantwortungsvoll damit umzugehen. Wir wussten wie man sicher ein Lagerfeuer am heimlichen Orten macht.
Wir fuhren Rad und Rollschuh ohne Schützer und Helm. Klar hatten wir Verletzungen. Dies lehrte uns aber die Vorsicht. Auch jammerten wir nicht bei jeder Kleinigkeit. Wir haben gelernt mit dem Risiko umzugehen. Wir fuhren per Anhalter obwohl uns das Risiko bewusst war. Wir hatten vor nichts und niemanden Angst. Wir wühlten in Schrott und Sperrmüll. Der Schrotthändler gab uns Geld dafür. Wir wussten wie man ein Paar Mark verdient. In der Schule haben wir Tische und Stühle angeritzt und wer den Unterricht störte durfte bzw. musste vor die Tür. Dies störte uns nicht, denn es dauerte nicht lange bis sich weitere Gesellschaft aus der Klasse einfand. Du warst nicht wirklich alleine.
Wir hatten einen Plattenspieler und Platten mit hochwertigen Cover. Man erkannte auf den ersten Blick um was es sich handelte. Ach ja man trug Adidas. Puma war der letzte Schrei, und nur was für die arme Generation. Es ging eigentlich immer nur um Schuhe, der Rest war meist nicht so wichtig. Geschäfte hatten ab 18 Uhr geschlossen und keiner ist verhungert. Eis war meist von Langnese und überhaupt kennt sicher jeder noch diese Werbespots aus den Kinos der 80er Jahre. In der Schulpause spielten wir Quartett und tauschten Panini Sammelbilder.
Die Bahnsteige lagen voller Kippen und selbst in Flugzeugen durfte geraucht werden. Abgestürtz ist nie eines aufgrund vom Rauchen. Autoabgase waren grob staubig und verursachten Smog. Sie verursachten aber keinen Feinstaub und somit schwere Lungenerkrankungen. Und auch das Tschernobyl Unglück von 1986 haben wir überlebt.
Und was gab es nicht alles in den 80er Jahren ? Es gab vieles nicht wie den Klimaschwindel, Dosenpfand ach nein, Dosen gab es immer und überall. Auch den Euro brauchte keiner. Benzin war verhältnismäßig günstig. An E5 oder E10 war gar nicht zu denken. Auch gab es keine Schmalspurcowboys die im TT Roadster wie Damen durch die Gegend rasen. Arbeit gabs für jedermann, der welche wollte . Und im Garten bei Fremden verdiente man die Stunde beim Rasenmähen was mancher heute. Autos wurden auf dem Hof gewaschen und oft dazu auch die Mülltonne. Und das Grundwasser ist noch heute voll in Ordnung. Der Meister zog seinem Lehrling die Ohren lang. Oma verbrannte alles im Ofen und was nicht passte kam ins Feuer in den Garten.
